Mariukirjan in Tórshavn (Foto: Manfred Schmid-Myszka)

Orden der Franziskanerinnen Mariens verlässt die Färöer

Nach dem Weggang ihres ansässigen Priesters steht die katholische Gemeinde auf den Färöern vor einer ungewissen Zukunft. Genannt werden häufig wiederkehrende „Schwierigkeiten bei der Visumserteilung“ für den britischen Geistlichen, der die Gemeinde in den letzten Jahren seelsorgerisch betreut hatte. Fast 500 Jahre lang, bis zur Reformation, gehörten die Katholiken auf den Inseln zur Diözese der Färöer. Seit der Neuzeit sind sie jedoch Teil der katholischen Diözese Kopenhagen.

„Mit Bedauern informieren wir die Färöer über eine Entscheidung, die bezüglich der Franziskanermissionare Mariens in Tórshavn getroffen wurde“, heißt es in einer öffentlichen Mitteilung der Franziskanerinnen. „Mit Trauer und tiefem Bedauern teilen wir Ihnen die Entscheidung mit, die vom katholischen Bischof in Kopenhagen und der katholischen Organisation auf den Färöer-Inseln getroffen wurde. Seien Sie versichert, dass wir Sie, die Färinger, auch in der kommenden Zeit in unseren Gebeten und Gedanken begleiten werden. Sie alle stehen vor Zeiten des Wandels – die Schwestern und ihre Verbindungen auf den Färöern.“

„Gerade heute arbeitet der Orden in Tórshavn in enger Verbindung und Einsatz am Ruf der Kirche“, heißt es weiter. „Allerdings ist die geografische Entfernung zum Einsatzgebiet eine Herausforderung und die Schwierigkeiten bei der Visumserteilung zwingen uns zu schwierigen Entscheidungen. Daher müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass es uns an Energie mangelt, die Organisation nach dem 1. Juni 2024 weiterzuführen.“

Ergänzend dazu berichtete die amerikanische Nachrichten-Webseite „The Pillar“, dass 2016 vor dem Hintergrund der islamistischen Terroranschläge in Europa aus Sicherheitsgründen die Einreise von „ausländischen religiösen Predigern“ nach Dänemark massiv erschwert worden ist.

Der Orden, allgemein bekannt als Franziskanerschwestern, ist seit 92 Jahren auf den Färöern tätig. Im Laufe der Jahre hat er neben einem Kindergarten und einer Kinderkrippe auch eine sehr beliebte öffentliche Schule aufgebaut und sich um die Bedürfnisse einer kleinen katholischen Gemeinde gekümmert, die sich nach und nach gebildet hat. Heute gibt es noch fünf der Nonnen, die aus Belgien, Malta, Irland, Sri Lanka und Korea stammen und zwischen 30 und 80 Jahren alt sind.

(msm; www.local.fo; www.pillarcatholic.com)