Tórshavn (Foto: M. Schmid-Myszka)

Streymoy und Eysturoy

Im Süden der Insel Streymoy liegt die Hauptstadt Tórshavn mit ungefähr 21.000 Einwohnern. Die kleinste Hauptstadt der Welt – wie Tórshavn oft genannt wird – ist Zentrum des kulturellen Lebens auf den Färöern. Hier legt auch die Fähre Norröna an, die die Inseln mit Dänemark und Island verbindet.

Auf der felsigen Halbinsel Tinganes befindet sich der Regierungssitz in einer Ansammlung kleiner Holzhäuser mit Grasdach und daran anschließend die kleine Altstadt. Im Norden der Stadt steht das Kulturzentrum der Färöer, das Norðurlandahúsið (Haus des Nordens). Es wurde von norwegischen und isländischen Architekten entworfen und 1983 eingeweiht und weist eine einzigartige Architektur mit typischem Grasdach auf.

Regierungsgebäude auf der Halbinsel Tinganes (Foto: M. Schmid-Myszka)

Gegenüber von Tórshavn liegt durch eine Meerenge getrennt Nólsoy, das mehrmals täglich mit einer Fähre angefahren werden kann. Auf der kleinen Insel wohnen um die 250 Menschen. Der Ort Nólsoy liegt unterhalb des 372 m hohen Eggjarklettur, der den Hauptteil der Insel im Süden einnimmt. Im Norden befindet sich eine relativ flache Feldmark. Auf Nólsoy lebt die größte Sturmschwalbenkolonie der Welt.

Das Eingangstor aus Walknochen im Hafen von Nólsoy (Foto: M. Schmid-Myszka)

Im Norden der Insel Streymoy liegt der kleine Ort Saksun. Von Hvalvík aus fährt man 10 km durch ein einsames Tal, vorbei am Saksunarvatn, einem beliebten Angelsee. Saksun liegt direkt an der Lagune Pollur, die von hohen und fast senkrecht abfallenden Steilwänden umgeben ist. Der kleine Bach Gellingará fällt von den Bergen über die Steilhänge ins Meer. In Saksun gibt es den historischen Königsbauernhof Dúvugarðar, den man besichtigen kann. In ihm werden die Lebensverhältnisse auf den Färöern vom Mittelalter bis ins letzte Jahrhundert anschaulich dokumentiert. Die Dächer des idyllischen Dörfchens mit der malerischen, kleinen Kirche sind allesamt mit Gras bewachsen. Durch die Lage am Pollur hat Saksun einen anderen Charakter als die meisten Dörfer der Färöer, die am Atlantik oder an einem Fjord liegen.

Die Kirche von Saksun (Foto: M. Schmid-Myszka)

Auf der Insel Eysturoy liegen im Norden die höchsten Berge der Färöer. Östlich der Ortschaft Eiði erhebt sich der Slættaratindur, der mit 882 m der höchste Berg der Inselgruppe ist. Am Fuß des Berges führt eine kleine Straße von Eiði nach Gjógv und Funningur über den Eiðiskarð, den mit 400 m höchsten Straßenpass der Färöer.

Nördlich von Eiði und des 352 m hohen Eiðskollur stehen zwei Felsen im Meer. Es sind Risin und Kellingin, der Riese und das Weib. Der Sage nach waren in grauer Vorzeit zwei Trolle von Island auf die Färöer gekommen und versuchten, die Inseln durch das Nordmeer nach Island zu holen. Dies musste allerdings bei Nacht geschehen, denn diese Wesen haben bekanntlich das Tageslicht zu meiden. Während Kellingin sich daran machte, die Inseln mit dem Seil festzuknoten, versuchte Risin die Inseln zu ziehen. Durch die anstrengende Arbeit vergaßen die beiden die Zeit, wurden von der Dämmerung überrascht und versteinerten.

Die beiden Brandungspfeiler Risin und Kellingin (Foto: M. Schmid-Myszka)