Foto: M. Schlösser

„Lavatreppe“ in Gjógv zerstört

Dass die Färöer vulkanischen Ursprungs sind, das sieht man an manchen Stellen besonders gut. Einer dieser Orte ist Gjógv im Norden von Eysturoy. Gjógv bedeutet im Deutschen „Schlucht“. Hier befindet sich ein freigelegter Gesteinsgang, der entstand, als heißes Magma durch Risse im bestehenden Basalt aufstieg. Es erstarrte zu horizontalen Basaltsäulen. Dieser Gesteinsgang zieht sich durch Eysturoy, vorbei an Gjógv bis nach Elduvík, ist aber in Gjógv am besten zu sehen. Hier kann man einen Teil in der nördlichen Wand der namensgebenden Schlucht sehen, und auf der gegenüberliegenden, südlichen Seite zog sich der Gang deutlich sichtbar bis fast zur Mündung der Storá. Wie auf einer Treppe konnte man hier über die liegenden Basaltsäulen zur Schlucht laufen.

Nun wurde diese „Treppe“ bei einem der großen Stürme, die Anfang Januar über die Inseln fegten, zerstört und ein großer Abschnitt davon ins Meer gerissen. Die Einwohner von Gjógv sind sehr betroffen darüber, kamen doch viele Besucher, sowohl aus dem Ausland, als auch von den Färöern, nur wegen dieser geologischen Besonderheit nach Gjógv. Geologen und Lehrer kamen mit ihren Schülern, um ihnen dieses außergewöhnliche geologische Phänomen zu zeigen.

Zwar kann man Teile der „Treppe“ natürlich noch immer sehen, doch es ist ein irreparabler Schaden entstanden. Auf lange Sicht wird wohl die ganze „Treppe“ vom Meer verschlungen werden. Aber auch das gehört zur Natur. Erst die Entstehung, dann die Erosion. Man sollte also nicht ganz so schwarzsehen, denn jetzt hat man ja noch ein geologisches Phänomen mehr, das man den Schülern nahebringen kann.

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(as -  kvf.fo)