Foto: M. Schlösser

Fütterungsschiff „Hellutangi“ sinkt bei Víkar

Der Lachsproduzent P/F Luna, international als HiddenFjord bekannt, betrieb seit 2020 eine Lachsfarm in der Bucht Viðvík vor dem verlassenen Dorf Víkar auf Vágar. [Exkurs: Extra für diese Anlage wurde übrigens ein Funkmast hoch über Gásadalur installiert, so dass man nun in Víkar, wo niemand wohnt, und man bis 2020 nicht einmal Handyempfang hatte, exzellenten Internetempfang hat.] Hier, in dieser bis dahin unberührten Gegend der Färöer, sollte Lachs in Spitzenqualität produziert werden. Doch das Unternehmen war nur von kurzer Dauer. Bereits zum Ende des ersten Winters, am 05. April 2021, wurde das 78 m lange und 1000 Tonnen Fischfutter fassende Schiff „Hellutangi“ von einem Sturm losgerissen und lief beim Reipsáfossur auf Grund. Und saß fest.

Es gab mehrere Versuche, das Schiff zu bergen. Im Mai 2021 versuchte man, Luft in den Schiffskörper zu pumpen und ihn dadurch anzuheben. Am 13. Juli versuchte man, das Schiff dann bei Flut von den Felsen zu ziehen. Doch „Hellutangi“ saß fester als erwartet. Obwohl bis zu acht Boote an den Bergungsversuchen beteiligt waren, gelang es nicht, das Fütterungsschiff zu bergen. Am 25. Juli unternahm man den vorerst letzten Versuch und im August 2021 gab HiddenFjord bekannt, dass man in diesem Jahr keine weiteren Versuche zur Bergung unternehmen werde und stattdessen das Schiff über Winter vor Ort belassen und im nächsten Jahr neue Bergungsversuche unternehmen werde.

Doch bei einem der Stürme, die Anfang Januar über die Inseln fegten, versank „Hellutangi“ endgültig in den Fluten. Nur noch bei Ebbe kann man einen Teil des Schiffes sehen. Eine Fischzuchtanlage gibt es bei Víkar nicht mehr. Es wird sich zeigen, ob Hiddenfjord nun noch weitere Bergungsversuche unternehmen wird, oder ob das Wrack als Mahnmal vor Ort bleibt, um daran zu erinnern, dass mit den Kräften der Natur nicht zu spaßen ist.

(as)