Foto: Marianne Schlösser, Aufnahme vom 23.07.2023

Feierliche Eröffnung des neuen Havnará

Wer Tórshavn kennt, der weiß, dass man in der Innenstadt einen Fluss oder Bach vergeblich sucht. Auf alten Fotos kann man jedoch sehen, dass der Havnará einst dort floss, wo sich heute die Straße Áarvegur (der Name kommt ja nicht von ungefähr) befindet. Etwa seit den Fünfzigerjahren ist der Stadtbach verrohrt und überbaut, wie man das auch in Deutschland vielerorts gemacht hat.

Nun sollte jedoch der Havnará wieder das Tageslicht sehen. Seit Monaten befand sich auf dem Vaglið eine Baustelle, die mit blickdichten Elementen abgesperrt war, so dass niemand sehen konnte, was dahinter vor sich ging. Am letzten Samstag wurde nun jedoch der neue Havnará an die Öffentlichkeit übergeben und fand vor allem bei den Kindern großen Anklang.

Und das, obwohl es eigentlich eine Lüge ist, denn bei dem nun zu sehenden „Bachabschnitt“ handelt es sich nicht um den originalen Havnará. Der fließt weiterhin unterirdisch verrohrt zu seiner Mündung östlich von Tinganes. Spötter nennen den Bachlauf daher auch „Omaná“, den „Drüberbach“, weil er über dem eigentlichen Bach liegt. Das Wasser des Havnará ist zu stark verschmutzt, um ihn wirklich freizulegen.

Somit handelt es sich beim „neuen Havnará“ eigentlich um ein gigantisches Wasserspiel, dessen Wasser über eine Strecke von ca. 200 m rundgepumpt wird. Bei der Eröffnung kam der Bach dennoch bei Erwachsenen und vor allem bei Kindern hervorragend an. Eine große Party stieg in der Innenstadt, Erwachsene machten Selfies mit dem neuen Bach, Kinder plantschten und patschten darin herum und auch Kritiker mussten zugeben, dass das Ergebnis doch recht schön geworden ist. Derzeit werden Wetten angenommen, wie viele Leute an Ólavsøka wohl hinein purzeln werden. 

(as)