Papageitaucher auf Mykines (Foto: Anne Schlösser)

Auch 2024 bleibt der Weg zum Mykineshólmur gesperrt

Im Oktober 2021 ereignete sich auf Mykines ein großer Erdrutsch, der Teile des gerade erst errichteten Weges zum Mykineshólmur zerstörte und auch einen Teil des Brutgebietes der bei Touristen beliebten Papageitaucher verschüttete. Der Weg wurde daraufhin erst mal gesperrt, um Untersuchungen durchzuführen und festzustellen, ob weitere Erdrutsche drohen. Mittlerweile wurden diese abgeschlossen – es droht keine Gefahr mehr. Allerdings konnte der zerstörte Weg nicht mehr freigelegt werden, er muss also umgelegt werden. Da der Weg durch das Brutgebiet der Papageitaucher führt und für den Bau sicherlich die eine oder andere Bruthöhle zerstört wird, musste diese Umlegung erst genehmigt werden.

Auch diese Genehmigung liegt inzwischen vor, so dass dem Bau nichts mehr im Wege steht. Dennoch soll der Weg auch in diesem Sommer gesperrt bleiben, wie die Vereinigung der Grundbesitzer auf Mykines bekanntgegeben hat.

Die Vereinigung wurde 2017 gegründet mit dem Ziel, den Tourismus auf Mykines zu fördern, allerdings so, dass es weder für die Dorfbewohner, noch für die Natur und Tierwelt auf der Insel zur Belastung wird. Daher wurden auch die Wander- bzw. Naturschutzgebühren beschlossen, die seit ihrer Einführung auch schon erhöht wurden. Auf Mykines kommen diese Gebühren jedoch nicht –wie in anderen Teilen der Färöer – einzelnen Personen bzw. Grundbesitzern zugute, sondern die Gelder sollen für die oben genannten Ziele eingesetzt werden.

Nun hat die Vereinigung der Grundbesitzer bekanntgegeben, dass der Weg zum Mykinesholmar durch das „Lundaland“ Lambi, das Brutgebiet der Papageitaucher, auch im Jahr 2024 gesperrt bleiben wird. Der Schutz der Vögel wiege schwerer als der Tourismus, gibt sie an (die Vogelart gilt mittlerweile laut Roter Liste der IUCN als stark vom Aussterben gefährdet und werden deshalb auch seit Jahren auf den Färöern fast gar nicht mehr gejagt). Daher wird auch in diesem Jahr die beliebte Wanderung zum Leuchtturm auf dem Mykineshólmur nicht möglich sein. Was jedoch möglich ist, ist das, was bereits im vergangenen Jahr erprobt wurde:

Ein Besuch der Papageitaucher ist nun nur noch in Gruppen, mit einem Reiseführer und in der Zeit von 10:00 bis 17:00 Uhr gestattet. So soll auch gewährleistet werden, dass die Dorfbewohner nicht zu sehr von Touristen belästigt werden. Erwachsene Ausländer sowie gewerbliche Reiseveranstalter müssen 400 DKK pro Person zahlen. Färinger und Kinder müssen nichts zahlen. Ein Besuch muss mindestens einen Tag im Voraus auf www.hiking.fo gebucht werden. Eine Buchung ist auch dann erforderlich, wenn man von der Gebühr befreit ist. Wird die Tour aufgrund des Wetters abgesagt, so erhalten die Reisenden ihr Geld zurück. Wer außerhalb der oben genannten Zeiten Richtung Papageitaucher aufbrechen will, braucht in jedem Fall eine Sondergenehmigung.

Zu beachten ist, dass man auch mit Führer nicht auf den Mykineshólmur oder nach Lundaland kommt. Es wird nur der Weg bis zum höchsten Punkt des Rógvukollur, nur wenig hinter dem Denkmal für die auf See gebliebenen, begangen. Doch auch von dort hat man einen wunderbaren Blick auf Lambi, wo die Papageitaucher brüten und kann ihnen schon auf dem Weg dorthin sehr nahe kommen.

(as)